Standing Ovations für deine Rede: So funktioniert's


TED-Talks haben sich in den letzten Jahren zu einem globalen Phänomen entwickelt.


Ursprünglich als Redeformat der jährlichen Innovationskonferenz Technology, Entertainment und Design in Monterey. Kalifornien entwickelt, inspirierten die brillanten Vorträge schnell ein Millionenpublikum.


Doch was macht eine TED-Rede so wirkungsvoll? Es gibt ein Muster, einen typischen Aufbau, den du auch für deine Keynotes und Präsentationen nutzen kannst. Hier sind die 7 Regeln für diese begeisternden Reden:


1. Themenaspekt: ist interessant gewählt

2.  Kernaussage: ist klar erkennbar

3.  Titel: macht neugierig

4. Stories und Daten: werden inspirierend vermittelt

5. Neues und Aha-Erlebnis: für das Publikum

6. Hook und Showstopper: sind stimmig

7. Auf den Punkt:  Dreierregel in 20 Minuten


1. Themenaspekt:  „Der entscheidende Funke“


Wenn du dich für dein Thema begeisterst, ist die Chance hoch, dass es auch das Publikum begeistert. Denn dann springt der Funke schnell über. Also solltest du über etwas reden, das dir wirklich wichtig ist an dem Thema.


●  Was ist deine Motivation, über das Thema zu reden?

●  Welcher Aspekt hat dich selbst bei dem Thema erstaunt?

●  Was findest du im Rahmen des Themas am hilfreichsten für Menschen? 




2. Kernaussage: Die zentrale Botschaft


Menschen können nur EINE zentrale Botschaft aufnehmen. Welche willst du deinem Publikum in deiner Rede vermitteln? Was genau sollen die Menschen wissen, wenn du deine Rede gehalten hast? Welche Erkenntnis ist dir am wichtigsten? 


👉   Ein gutes Beispiel ist die TED-Rede von Ken Robinson: Do schools kill creativity? (Fast 80 Mio. Klicks).

https://www.ted.com/talks/sir_ken_robinson_do_schools_kill_creativity?language=de


Seine Botschaft: Schule in der bisherigen Form verhindert Kreativität und Potentialentfaltung.




3. Titel: Wie interessant!


Der Redetitel wird aus der Kernaussage entwickelt. Formuliere eine emotional aufgeladene, ggf. provokante Überschrift, die im Gedächtnis bleibt und gern geteilt wird. Social Media füttert man mit Kernthesen, die als Zitate reinhauen.


Check:  Gleiches Thema, zwei Titel. Welcher würde dich spontan mehr interessieren?

●  Titel einer Bundestagsrede: „Debatte zur Beruflichen Bildung“

  Titel der Rede von Ken Robinson: „Do schools kill creativity?“

 

TITEL DER 10 POPULÄRSTEN TED-REDEN:

  1. Sir Ken Robinson: Do schools kill creativity?

  2. Tim Urban: Inside the mind of a master procrastinator

  3. Amy Cuddy: Your body language may shape who you are

  4. Brené Brown: The power of vulnerability

  5. Simon Sinek: How great leaders inspire action

  6. Julian Treasure: How to speak so that people want to listen

  7. Robert Waldinger: What makes a good life? Lessons from the longest study of happiness

  8. Sam Berns: My philosophy for a happy life

  9. Bill Gates: The next outbreak? We're not ready

10. Mary Roach: 10 things you didn't know about orgasm

(https://www.ted.com/playlists/171/the_most_popular_ted_talks_of_all_time)




4. Stories und Daten


Der Bürgerrechtler Bryan Stevenson hielt einen Ted-Talk über Ungerechtigkeit. Er hatte die längste Standing Ovation in der TED-Geschichte und erzählte 65 Prozent seines Vortrages Stories zum Thema. 


Geschichten helfen dem Publikum, sich emotional mit den Standpunkten des Redners oder der Rednerin zu verbinden. Und sie machen Daten, Statistiken, Zahlen wesentlich anschaulicher. Menschen mögen Storytelling.


Drei simple, effektive Arten von Geschichten:

1. Persönliche Geschichten, die du im Zusammenhang mit dem Thema selbst erlebt hast.

2. Geschichten über andere Personen, die eine wichtige Lektion gelernt haben.

3. Geschichten über Erfolg oder Misserfolg von Produkten, Ideen oder Vorgehensweisen.



5. Neues und Aha Erlebnisse


Etwas Neues und Aufregendes  zu lernen, aktiviert Areale im Gehirn, die Dopamin freisetzen.

TED-Reden bieten keine völlig neuen Themen, aber das Thema

●  enthält eine neue Information zum Thema

  wird in einer neuen und frischen Art und Weise präsentiert

  liefert eine neue Lösung für ein altes Problem

  enthält ein ungewöhnliches, unorthodoxes und unerwartetes Element


Insbesondere Aha-Erlebnisse bleiben bei einer Rede im Gedächtnis und werden oft als erstes weitererzählt. Das erreichst du, indem du ein Element in deine Rede einbaust, das nachhaltig beeindruckt.

  schockierenden Eindruck

  überraschenden Moment

  emotionalen Höhepunkt


Beispiele:

👉 Bill Gates  ließ in seinem Vortrag über Malaria eine Mücke frei, mit der Ankündigung, er würde nun den Beweis antreten, dass nicht nur arme Menschen mit Malaria infiziert würden.


👉 Dr. Jill Bolte Taylor zeigte in ihrem Vortrag über das Thema Schlaganfall ein echtes Gehirn samt Rückenmark. Einige fanden das eklig, aber alle waren im Moment.


👉 Mark Shaw warf in seinem Vortrag über neue Technologien einen Ballon mit roter Farbe auf ein Whiteboard – beim Herunterlaufen wurden Buchstaben sichtbar.




6. Hook und Showstopper


Der Anfang einer TED-Rede ist entscheidend. Innerhalb der ersten Sekunden entscheidet das Publikum, ob es zuhören will. Deshalb ist es wichtig gleich zu Anfang Spannung zu erzeugen, zum Beispiel mit diesen Taktiken:


●  Eine provokante Frage oder Aussage: „Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass alles, was Sie über Motivation wissen, falsch ist?“


●  Eine persönliche Anekdote: Humor und eigene Erlebnisse schaffen Nähe und Vertrauen.


●  Ein überraschender Fakt: Etwas, das Staunen oder Neugier weckt.



Die besten Reden enden nicht mit einem „Danke fürs Zuhören“, sondern mit einem klaren, oft inspirierenden Schlusspunkt:


●  Ein Appell: Was soll das Publikum mitnehmen oder tun?


  Eine Vision: Wie könnte die Welt aussehen, wenn wir die Idee umsetzen?


  Ein Satz, der hängen bleibt: Kurz, stark, erinnerungswürdig. Simon Sineks TED-Rede endet mit der kraftvollen Idee: „People don’t buy what you do; they buy why you do it.“




7. Auf den Punkt


Zuviel Input behindert die erfolgreiche Vermittlung von Ideen. Je länger die Rede, desto mehr müssen die Zuhörer die Informationen organisieren und können leicht überfordert oder angestrengt sein.


18 Minuten sind lang genug, um ersthaft in ein Thema einzusteigen und kurz genug, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu halten. Die Kürze diszipliniert zudem, Klarheit in die Kernthese zu bringen – auf den Punkt zu kommen.


BEISPIEL: David Christian erklärte in seinem TED-Talk die Geschichte des Universums, die sonst in 48 halbstündige Seminaren vermittelt wird, in 17 Minuten und 40 Sekunden. 



Am besten nutzt du die Dreierregel und unterteilst deine Rede:


Zuhörer können drei Teile einer Information gut behalten. Viele TED-Redner:innen nutzen deshalb drei Botschaften, die ihre Kernaussage stützen. Diese Botschaften werden dann jeweils mit Geschichten Statistiken, Beispielen o.ä. veranschaulicht.


BEISPIEL:
Steve Jobs Rede vor der Stanford-University


Kernaussage:  Do what you love


Botschaft 1 Connect the Dots (Finde heraus, was dir Spaß macht)
Stories –
Jobs Zeit am Reed College, Calligraphy-Kurs, Entwurf des Macintoshs


Botschaft 2 Love and Loss (Erfolge und Misserfolge)

Stories –  Apple Garage, Fired, Return


Botschaft 3   Death (Nutze deine Lebenszeit)

Stories – Cancer Diagnosis, Time is Limited, Stay hungry/stay foolish





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