Es wirkt oft am besten – souverän, professionell, authentisch: Das freie Sprechen bei einem Vortrag ohne Karteikarten, Prompter oder womöglich abgelesenem Skript. Das Wichtigste dabei: Den Text nicht vergessen!
Die gute Nachricht: Jeder und jede kann die freie Rede vor Publikum meistern.
Hier sind die besten Merkstrategien für deinen professionellen Auftritt.

Es gibt Strategien, mit denen du dir den Ablauf deiner Rede schnell merkst:
1. Schlüsselwort-Technik
2. Loci-Methode
3. Storytelling
4. Mindmap
5. Spaced Repitition
1. Nutze die Schlüsselwort-Technik
Ein ganzes Skript Wort für Wort auswendig zu lernen, ist viel zu mühselig. Du kennst das Thema, über das du sprichst, wahrscheinlich sowieso schon aus dem Effeff. Anstatt ganze Sätze zu lernen, arbeitest du deshalb mit Schlüsselwörtern, die thematisch für einen Abschnitt deiner Rede stehen. Diese Wörter bilden „Anker", an denen du dich entlanghangelst.
Beispiel: Wenn du über die Zukunft der Arbeit sprichst, könnten deine Schlüsselwörter lauten:
●
Wandel
●
Technologie
●
Homeoffice
● Führung
● Weiterbildung
Diese fünf Begriffe reichen oft, um die Struktur der Rede zu behalten – und erlauben dir, den Inhalt frei zu formulieren.
Tipp: Alternativ kannst du dir auch bei längeren Reden zu diesen 5 Wörtern jeweils einen weiteren „Anker" bilden, der dich erinnert, welche Aspekte du unter dem Keyword ansprechen willst. Wenn es dich beruhigt, schreibe diese Worte auf. Es durchaus völlig in Ordnung, während der Rede kurz auf einen Zettel zu schauen oder auf deinen Laptop am Pult. Kurz!
2. Arbeite mit der Loci-Methode (Gedächtnispalast)
Diese Methode stammt aus der antiken Rhetorik – und funktioniert verblüffend gut. Du verknüpfst jeden Teil deiner Rede mit einem Ort, einem dir bekannten Raum, z. B. deiner Wohnung.
So geht’s:
● Lege deine Schlüsselwörter fest (wie oben).
●
Verbinde jedes Schlüsselwort mit einem konkreten Ort oder Objekt in deinem Zuhause
(z. B. Keyword „Homeoffice“ mit deinem Schreibtisch).
●
Wenn du sprichst, „gehst“ du in Gedanken durch deine Wohnung und rufst dir die Inhalte
über die Räume ins Gedächtnis.
Tipp: Alternativ kannst du dir die Begriffe auf deinem Körper „ankern“, z.B. Kopf –„Wandel“, Kiefer – „Technologie“, Hände „Führung“ usw., wie es eben für dich Sinn ergibt. Während der Rede „wanderst“ du dann gedanklich deinen Körper ab …
3. Erzähle eine Geschichte (Storyline statt Struktur)
Geschichten lassen sich leichter merken als reine Fakten. Wenn du deine Rede in eine Geschichte einbettest, folgen die Inhalte einer natürlichen Reihenfolge.
Das kann eine
persönliche Anekdote sein, eine
Kundenstory oder ein
Fallbeispiel.
Tipp:
Nutze die klassische Struktur von
Anfang – Konflikt – Lösung, um deine Argumente zu verankern.
4. Visualisiere deine Rede als Mindmap
Das Gehirn denkt in Bildern und merkt sich diese besonders gut. Das visuelle Lernen wird durch die Mindmap-Technik unterstützt, in der du zentrale Punkte und Unterthemen grafisch darstellst. Du kannst Farben, Symbole oder sogar kleine Zeichnungen oder Fotos nutzen – bei der Rede hast du dann diese Mindmap als Bild vor deinem geistigen Auge.
5. Sprich laut – und wiederhole klug
Dein Gedächtnis merkt sich Inhalte besser, wenn du sie
laut sprichst, anstatt sie nur zu lesen oder im Kopf durchzugehen. Trainiere dabei deine Rede in sinnvollen Abständen
(Spaced Repetition).
Übe dafür zunächst deine Rede einmal. Dann:
1. Wiederholung: direkt nach dem Üben
2. Wiederholung: nach 1 Stunde
3. Wiederholung: am nächsten Tag
4. Wiederholung: kurz vor dem Auftritt
Tipp: Übe mit einer Person deines Vertrauens oder vor einer Kamera. So bekommst du wertvolles Feedback und erkennst schnell, welche Teile deiner Rede bereits „sitzen“ – und wo du noch an deinem Gedächtnisanker feilen kannst.
Verwendest du bereits Merktechniken für deine Rede?
Gern können wir gemeinsam die beste Methode für dich herausfinden und diese üben!